Tobias Hintersatz
Verbandskommunikation
Tobias Hintersatz ist beim GVP im Fachbereich Kommunikation tätig und widmet sich dort schwerpunktmäßig den Bereichen Pressearbeit, Redaktion und Social Media. Der studierte Politologe und Kommunikationswissenschaftler ist seit 2016 beim Vorgängerverband BAP und nun beim GVP beschäftigt. Zuvor war er u.a. in einem Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft sowie einem Architektenverband für die Kommunikation verantwortlich.
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„Wenn Personalvermittler echtes Active Sourcing verstehen, können KI-gestützte Sourcing-Tools mit enormem Effekt eingesetzt werden“
Welche Chancen bieten sich Personalvermittlern durch KI-gestütztes Active Sourcing und worauf sollten sie besonders achten, um größtmöglichen Erfolg zu erzielen?
Johannes Dalampiras: Zunächst ist es entscheidend, dass Personalvermittler echtes Active Sourcing verstehen, erlernen und bewerten können. Wenn dieses Fundament steht, können KI-gestützte und automatisierte Sourcing-Tools gezielt eingesetzt werden – und das mit enormem Effekt: Die Kapazität und Effizienz lässt sich dadurch nahezu verdoppeln. Entscheidend ist jedoch, die Tools richtig zu bedienen und nicht blind auf jede KI-Antwort zu vertrauen – Know-how bleibt der Schlüssel.
Welche KI-Anwendungen sind aus Ihrer Sicht für Personalvermittler heute unverzichtbar und welche Vorteile bieten sie jeweils?
Johannes Dalampiras: Das hängt stark davon ab, auf welcher Stufe der „KI-Reife“ sich ein Personalvermittler befindet. Wer bisher noch keine KI-Lösungen einsetzt, sollte zunächst mit der Entwicklung digitaler KI-Assistenten über gezielte Prompts starten. Diese können manuelle und repetitive Aufgaben deutlich effizienter erledigen. Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, KI mit Automatisierung zu kombinieren. Wer bereits Erfahrung mit diesen Technologien hat, kann auch direkt KI-Agenten und vollautomatisierte Prozesse nutzen. Wie Nietzsche schon sagte: „Wer fliegen will, muss das Laufen lernen.“ Fachliche Kompetenz ist dabei unerlässlich – nur so lässt sich beurteilen, wann eine KI tatsächlich weiterhilft und wann sie beginnt zu „halluzinieren“.
Wann ist automatisiertes Sourcing im Vergleich zu Active Sourcing die bessere Wahl und wie sollten Personalvermittler hierbei vorgehen?
Johannes Dalampiras: Automatisiertes Sourcing ist besonders bei sogenannten Blue-Collar-Positionen effektiv – also bei Zielgruppen, die seltener online aktiv sind oder sich weniger über klassische Active-Sourcing-Kanäle erreichen lassen. Auch bei stark nachgefragten Profilen, die sehr häufig kontaktiert werden und daher auf Standardansprachen kaum noch reagieren, ist diese Methode sinnvoll. Hier lassen sich durch Automatisierung skalierbare und effizientere Prozesse aufbauen. Wer unsicher ist, kann sich gerne bei mir melden – ich erstelle in 15 Minuten eine Kategorisierung ihrer Vakanzen und gebe eine Empfehlung für die passende Sourcing-Strategie.
Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Präsenzseminar „Active Sourcing – Die 7 Phasen des Active-Sourcing-Prozesses“ am 5. Juni in Erfurt?
Johannes Dalampiras: Der Fokus des Seminars liegt darauf, die Conversion-Rate von Erstansprache bis zur Reaktion spürbar zu erhöhen – denn hier liegt häufig der größte Hebel. Darüber hinaus zeige ich, wie man präzise Suchabfragen erstellt, um aus der Masse genau die passenden Profile zu identifizieren. Abgerundet wird das Ganze durch praxisnahe Einblicke in den Einsatz von Automatisierung und KI – inklusive konkreter Tipps, wie man die Systeme richtig füttert (Prompting) und ihre Stärken gezielt nutzt.