Wolfram Linke
Pressesprecher
Wolfram Linke ist Pressesprecher des GVP. Davor arbeitete er 15 Jahre als Pressesprecher beim Vorgängerverband „iGZ“ und 18 Jahre als Redakteur bei einer Tageszeitung. Er hält regelmäßig Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.
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Unternehmenssteuerung muss neu gedacht werden
Was Popcornmaschinen und Achterbahnen mit erfolgreicher Unternehmensführung und Zusammenarbeit in wirtschaftlich schwieriger Zeit zu tun haben, erläuterte Sabine Kluge, HR-Expertin und Autorin, in der HR-Lounge im Rahmen des Tages der Personaldienstleister in Berlin. Heinz Ostermann, Mitglied des Executive Commitee sowie Prokurist bei der I.K. Hofmann GmbH, kommissarischer Vorsitzender des Verbandsbereichs Personalvermittlung, begrüßte die Referentin, die über 20.000 LinkedIn-Follower habe und als eine der wichtigsten Influencerinnen im Bereich HR gelte.
Unternehmertum heißt Mut
„Unternehmertum heißt immer auch Mut“, betonte die Referentin. Die weitreichende Bedeutung erläuterte sie in ihrer Keynote vor zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern. Aktuell könne man über das Thema Unternehmensführung gar nicht sprechen, ohne auf die Wirtschaftskrise hinzuweisen. Die Entwicklung habe eine rasende Geschwindigkeit hingelegt, die Zyklen des gesellschaftlichen Fortschritts wechseln, so Kluge, in immer kürzeren Abständen. Gründliche Planung sei kaum noch möglich.
Entwicklungen nicht verzögern
Nichtsdestotrotz können man sehr viel dagegen tun, dass es nur noch bergab gehe. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an die Corona-Pandemie, die das Tempo erste einmal entschleunigt habe. Sie warnte davor, nun Entwicklungen zu verzögern oder zu versäumen: „Da reicht manchmal ein Popcorn, das hochgeht“, verwies sie beispielsweise auf Cyber-Angriffe auf nicht ausreichend geschützte Unternehmen. Diese Prozesse erforderten immer Investitionen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kaum machbar sein.
Vier Kategorien
Anhand des Cynefin-Modells erläuterte sie die unterschiedlichen Umwelten und deren Erwartungen. Das Cynefin-Framework teilt Situationen und Vorhaben in vier Kategorien ein und hilft dabei, den richtigen Projektmanagement-Ansatz zu finden. Welche Methode gewählt wird, hängt von der Art des Projekts und der Umgebung ab. Grundansatz: „Wähle die Methodik, mit der Zeit und Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden.“
Kompliziertere Welt
In einer einfachen Umwelt reiche die Analyse und Lösung im Kopf – das sei bis in die 90-er Jahre hinein die Regel gewesen. In der Praxis sei die Handlungsfähigkeit in erster Linie durch Befehl und Ausführung geprägt gewesen. Nun sei die Welt aber nicht mehr so einfach. In einer komplizierteren Welt helfen laut Kluge zwar Regeln und Prozesse, aber in einer komplexen Welt mit einer Vielzahl von Informationen müsse Wissen gemanagt werden.
Vielfältige Lösungen
Diese Situation bedinge zudem, dass für vielfältige Lösungen gesorgt werden müsse. Dabei stehe die Kompetenz vor der Position und es bedinge vor allem Kommunikationskompetenz. „Der Chef muss nicht alles wissen“, erklärte sie, dass oftmals gut ausgebildete Fachkräfte eine größere fachliche Basis haben. Unplanbarkeit erfordere auch Beweglichkeit – Experimentieren sei angesagt, um Muster zu erkennen. Dazu müsse auch die Fehlerkultur zugelassen werden, um dem Lernen Platz zu gewähren.
Flexible Anpassungsfähigkeit
Eine lernende Organisation sei beweglich und könne sich abseits von Planung flexibel anpassen. Daraus folge, dass die Steuerung von Unternehmen neu gedacht werden müsse. Für Unternehmen ergeben sich daraus, so die Referentin, fünf Handlungsfelder – Ziele und Strategien seien zu definieren und konsequent umzusetzen, ein Rahmen, also die Prozessbedingungen – seien im Sinn des Unternehmens zu setzen, die Zusammenarbeit müssen organisiert und die Kommunikation sichergestellt werden. Handeln sei nötig, „denn die Herausforderungen wachsen ständig durch die zunehmend hybride Arbeitswelt“, unterstrich Sabine Kluge. „Verständnis für Sinn und Zweck schaffen, Mut zum Neuland haben, strategische Klarheit vermitteln, Vernetzung fördern und für Diversität sorgen sowie Freiräume schaffen“, gab sie den Unternehmerinnen und Unternehmern als Empfehlung mit auf den Weg.