Der Frühindikator des IAB kletterte im Januar um 0,2 Punkte auf nun 100,3 Punkte. Er liegt damit laut IAB-Pressemitteilung über dem neutralen Wert von 100 Punkten.

 

Nachdem die Entwicklung laut IAB-Arbeitsmarktbarometer 2023 zunächst noch für Pessimismus sorgte, verzeichnet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für den Januar 2024 zum zweiten Mal in Folge einen Positivtrend: Der Frühindikator des IAB kletterte im Januar um 0,2 Punkte auf nun 100,3 Punkte. Er liegt damit laut IAB-Pressemitteilung über dem neutralen Wert von 100 Punkten. Das European Labour Market Barometer stehe im Januar unverändert bei 99,3 Punkten.

Jobchancen wieder steigern

Beide Komponenten des IAB-Arbeitsmarktbarometers legten im Januar zu. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung liege, so das IAB, nach einem Anstieg um 0,2 Punkte bei 103,1 Punkten. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Beschäftigungsentwicklung nach einer Flaute wieder etwas anzieht“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Der Ausblick für die Arbeitslosigkeit bleibe weiterhin negativ, auch wenn die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 97,4 Punkte leicht steige. „Die Jobchancen von Arbeitslosen müssen wieder gesteigert werden, sonst droht weitere Verfestigung“, erklärt Weber. Noch im November ´23 stagnierte die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit bei 96,5 Punkten und bot damit einen pessimistischen Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten.

European Labour Market stabil 

Das European Labour Market Barometer bleibt laut IAB im Januar im Vergleich zum Vormonat unverändert. Es liege mit 99,3 Punkten weiterhin im leicht negativen Bereich. „Ein weiterer Rückgang der Arbeitsmarktaussichten ist ausgeblieben. Eine Erholung aus der Wirtschaftsflaute sehen die Europäischen Arbeitsmarktservices aber noch nicht“, so Weber.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.

Zwei Komponenten

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).