INNOLAB ’24: Innovationen bessere Chancen geben
GVP-Hauptgeschäftsführer Florian Swyter begrüßte die Teilnehmer des INNOLAB ´24, das die erste Veranstaltung des GVP ist.
Fortschritt in allen Facetten stand im Mittelpunkt des zweitägigen INNOLABs ´24, zu dem der GVP in die Zeche Zollverein geladen hatte – rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich nicht nur über neueste Trends und Entwicklungen zu informieren, sondern sich auch untereinander auszutauschen.
Immer schnellerer Wandel
Moderator Jens Issel, Leiter des GVP-Fachbereichs Marketing & Mitgliederinteraktion, lud das Plenum ein, Inspirationen mitzunehmen: „Wandel fällt immer wieder schwer, weil er mittlerweile dauerhaft seit 15 Jahren stattfindet. Daran müssen wir uns gewöhnen und damit umgehen“, eröffnete er das zweitägige INNOLAB ´24.
Erste GVP-Veranstaltung
GVP-Hauptgeschäftsführer Florian Swyter verwies darauf, dies sei die erste Veranstaltung überhaupt als GVP. Die Zeche Zollverein sei ein politisch hochtraditioneller Ort, war die modernste Kokerei der Welt und damals sehr innovativ. „Wir brauchen den Fortschritt“, unterstrich Swyter. Jede Änderung, die man mitnehme, habe einen Zweck: „Können wir die Situation verbessern?“, nannte der Hauptgeschäftsführer den wesentlichen Aspekt.
Innovation nicht ohne Brüche
An diesem Ort sehe man exemplarisch, dass Innovation nicht ohne Brüche voranschreite: Die Kokerei wurde geschlossen. Dieser Ort stehe auch dafür, dass es weitergehe. „Hier ist Neues in 2006 entstanden. Architekt Sanaa schuf dieses Gebäude, das auch eine Fachhochschule für Kunst ist. Der Ort ist umgenutzt und ergänzt worden, denn Innovation steht nie für sich allein“, betonte er. Eine der wesentlichen Funktionen des GVP sei es, eine Plattform für die Mitglieder zu bieten, um sich untereinander auszutauschen und zu diskutieren, Swyter: „Diese Plattform bieten wir den Mitgliedern.“
Basis für Innovation
Mit einer solchen Basis könne der GVP auch Einfluss auf die Politik nehmen, damit Innovation stattfinden könne. „Das ist ein sehr dickes Brett, das wir bohren müssen“, erläuterte er und nannte ein Beispiel: Deutschland sei das einzige Land in Europa mit einer Schriftformerfordernis. Gleichwohl gebe es nun – auch wegen des hartnäckigen Verbandswiderstands dagegen die Ankündigung, dass das Schriftformerfordernis in weiten Bereichen durch die Textformerfordernis ersetzt werde. „Wir haben uns aus iGZ und BAP zusammengeschlossen, um für solche Fortschritte die Schlagkraft zu erhöhen“, fasste er zusammen.
Misstrauen gegenüber technischen Entwicklungen
Das stetig gewachsene Misstrauen gegenüber Medien, Politik und Wirtschaft besonders in den höher entwickelten Ländern nahm Holger Nacken, Managing Director der PR-Beratung Edelman, zum Auftakt in seiner Keynote unter die Lupe. Das Thema „Innovation“ stand im Fokus der Untersuchungen zum Edelman Trust Barometer 2024, deren Ergebnis der Referent vorstellte. „Glaubwürdigkeit muss wieder hergestellt werden. Wissen muss so vermittelt werden, dass man es auch versteht. Wir müssen uns Gedanken machen, wer das Wissen teilen kann und dafür entsprechend Fachkräfte schulen“, nannte Nacken Lösungsansätze.
Künstliche Intelligenz beherrschendes Thema
Per Videobotschaft meldete sich GVP-Präsident Christian Baumann zu Wort: In seinem Grußwort unterstrich er, dass Veränderung bei sich selbst anfange. Das INNOLAB ´24 sei eine Basis, innovative Ideen und Entwicklungen zu bereichern. Der Begriff Innovation umfasse unter anderem auch kreatives Denken und bedinge auch, den status quo infrage zu stellen. Künstliche Intelligenz sei das Thema schlechthin – beim Thema KI sei Deutschland im internationalen Vergleich nicht so weit wie andere Länder.
Antworten auf offene Fragen
Viele Fragen dazu – wie etwa rechtliche Aspekte – seien offen. Es sei daher nur zu begrüßen, dass diese Aspekte beim INNOLAB ´24 thematisiert werden, um die Branche voranzubringen. Es gelte auch, Zukunft ganz offensiv zu gestalten. Es gehe um Inspiration und auch mal „out oft he box“ zu denken. Dazu gehöre zudem die Frage, „Warum überhaupt Künstliche Intelligenz?“ Es gelte, sich diese Entwicklungen zu Nutze zu machen, sie in das tägliche Procedere zu integrieren.
Vertrauen stärken
Wichtig sei außerdem, das Vertrauen in Innovation zu stärken und zu fördern. Baumann: „Deutsche stehen Innovationen völlig skeptisch gegenüber. Wenn Menschen den Eindruck haben, dass es ihnen mit Technik besser geht und man ihnen das begreifbar macht, dann hat Innovation eine viel bessere Chance.“ Dabei müsse auch Kommunikation zu Innovationen zugelassen werden. Da reiche nicht immer nur der Kasten im Flur, in den Mitarbeiter ihre Ideen einwerfen können. „Wenn Unternehmen langfristig erfolgreich sein wollen, dann müssen sie sich täglich den Marktbedingungen anpassen“, verdeutlichte der GVP-Präsident. Das Tempo habe sich erhöht, „und dazu brauchen wir eine ganz neue Unternehmenskultur. Ich wünsche Euch den Mut, die Erkenntnisse des INNOLABS ´24 auch in die Tat umzusetzen“, schloss Baumann.
Umdenken in Unternehmensführung
Laura Bornmann, HR-/New Work Beraterin & Executive Coach, Top 40 under 40, griff den Gedanken einer neuen Unternehmenskultur in ihrer Keynote auf: Die Referentin erläuterte, warum ein Umdenken in der Unternehmensführung vor dem Hintergrund einer immer stärker technologisch geprägten Welt notwendig sei. Unter dem Motto „Wandel beginnt mit Dir: Warum Du in Zukunft radikal umdenken musst!“ unterstrich sie, warum Menschlichkeit in Unternehmen mittlerweile erfolgsentscheidend sei. Mit einer menschenorientierten Kultur und Führung könne, so Bornmann, die Leistung und das Engagement von Mitarbeitern gesteigert werden.
Große Diskussionsrunde
Mit Einer „Fishbowl“ (Methode zur Diskussionsführung) endete der erste INNOLAB ´24-Tag: André Höfler, Der Organisationsdesigner, lud zur Diskussion in großer Runde zum Thema „Die innovative Organisation: Diese Strukturen braucht Dein Unternehmen!“.