Wolfram Linke
Pressesprecher
Wolfram Linke ist Pressesprecher des GVP. Davor arbeitete er 15 Jahre als Pressesprecher beim Vorgängerverband „iGZ“ und 18 Jahre als Redakteur bei einer Tageszeitung. Er hält regelmäßig Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.
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Aktuelle Lünendonk-Studie attestiert unruhige Zeitarbeitszeiten
Zweifelsohne unruhige Zeiten für die Zeitarbeitsbranche attestiert GVP-Hauptgeschäftsführer Florian Swyter der aktuellen Wirtschaftssituation in seinem Vorwort zur neuesten Lünendonk-Studie 2024 zur Zeitarbeit in Deutschland. Swyter weiter: „So sank das Marktvolumen um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Zahl der Personaldienstleister, die skeptisch in die Zukunft schauen, ist angewachsen. Und dennoch sind rund zwei Drittel der Unternehmen trotz aller Widrigkeiten sehr oder zumindest einigermaßen optimistisch, was die Aussichten betrifft. Personaldienstleister können Krise, das haben sie in der Vergangenheit oft genug unter Beweis gestellt.“
Marktvolumen gesunken
Das Marktvolumen für Zeitarbeit in Deutschland geht laut Lünendonk-Pressemitteilung in 2023 um 3,1 Prozent auf 32,9 Milliarden Euro zurück: „Im Vorjahr erwirtschafteten die Unternehmen noch 33,9 Milliarden Euro. Gründe hierfür sind die schwache Konjunktur der Gesamtwirtschaft und die geringere Nachfrage nach einfachen Helfertätigkeiten.“
Hoher Fachkräftebedarf
Der Bedarf an Fachkräften sei weiterhin hoch und stütze die Marktentwicklung. Unternehmen, die mehrheitlich Fachkräfte überlassen, entwickelten sich gegen den allgemeinen Markttrend mit einem Umsatzplus von 10,1 Prozent positiv. Das gelte beispielsweise für Pflege-, IT-, Elektro- und Metallberufe.
24. Lünendonk-Studie
Das, so Lünendonk, seien ausgewählte Ergebnisse der aktuellen Lünendonk-Studie 2024 „Zeitarbeit in Deutschland“, die in diesem Jahr zum 24. Mal erscheine. 30 Prozent der von Lünendonk & Hossenfelder analysierten Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland verzeichnen, so die Mitteilung, 2023 einen Umsatzrückgang. Unternehmen, die im Schwerpunkt Fachkräfte für IT, das Gesundheitswesen oder für handwerkliche Tätigkeiten überlassen, wachsen mit einem Umsatzplus von durchschnittlich 10,1 Prozent deutlich stärker als Anbieter mit überwiegend ungelerntem Personal (2,2 Prozent).
Geminderte Attraktivität
Die Erhöhung des Mindestlohns sowie zusätzliche Kostensteigerungen, unter anderem durch die Inflationsausgleichprämie, mindern aktuell die Attraktivität von Helfern in der Zeitarbeit. Damit reduziere sich auch die Integrations- und Entlastungsfunktion der Zeitarbeit für den Arbeitsmarkt und die Sozialkassen.
Lange Kundenbeziehungen
„Besonders wachstumsstarke Unternehmen zeichnen sich durch überdurchschnittlich lange Kundenbeziehungen aus, rekrutieren Fachkräfte im Ausland und decken den Bedarf ihrer Kunden stärker als der Durchschnitt mit Leistungen außerhalb der Arbeitnehmerüberlassung ab. Sie investieren zudem mehr Budget in Kandidatengewinnung und halten die Fachkräfte länger im Unternehmen“, heißt es weiter.
Personalvermittlung gefragt
Getrieben durch den Personal- und Fachkräftemangel fragen Kunden weiterhin verstärkt die Vermittlung von Fachkräften („Perm“) außerhalb der Zeitarbeit nach. Immer mehr Unternehmen bauen deshalb ihr Geschäft mit der Vermittlung von Personal in Festanstellung auf oder aus. Der Umsatzanteil mit Personalvermittlung steige um 0,3 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent im Jahr 2023.
Veränderte Kundennachfrage
Lünendonk-Beraterin und Studienautorin Lena Singer kommentiert: „Der Umsatz mit Personalvermittlung bezieht sich nur auf die Vermittlungsgebühren, während beispielsweise in der Arbeitnehmerüberlassung auch die Löhne der Zeitarbeitskräfte in den Umsatz einfließen. Der steigende Anteil am Leistungsspektrum ist signifikant und verdeutlicht, dass Personaldienstleistungen zunehmend vertragsformübergreifend von Unternehmen erbracht werden. Die veränderte Kundennachfrage führt zu einer Veränderung der Marktstruktur.“