Tobias Hintersatz
Verbandskommunikation
Tobias Hintersatz ist beim GVP im Fachbereich Kommunikation tätig und widmet sich dort schwerpunktmäßig den Bereichen Pressearbeit, Redaktion und Social Media. Der studierte Politologe und Kommunikationswissenschaftler ist seit 2016 beim Vorgängerverband BAP und nun beim GVP beschäftigt. Zuvor war er u.a. in einem Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft sowie einem Architektenverband für die Kommunikation verantwortlich.
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Baumann: Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro wäre toxisch für den Wirtschaftsstandort Deutschland
„Es ist eine der schlechtesten Ideen, die aus dem Bundeskanzleramt gekommen ist!“ GVP-Präsident Christian Baumann sprach heute im Live-Interview mit dem Fernsehsender „Welt“ Klartext zur Forderung von Bundeskanzler Olaf Scholz nach einer Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro. Denn „jeder staatliche Eingriff in das fragile Ökosystem der Tarifautonomie ist toxisch für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Bereits in den vergangenen vier Jahren kam es durch die gestiegenen Arbeitskosten zu einem Verlust von rund 300.000 Zeitarbeitskräften, insbesondere in den unteren Entgeltgruppen.“ Sollte der gesetzliche Mindestlohn nun tatsächlich auf 15 Euro erhöht werden, bestünde die Gefahr einer weiteren Arbeitsplatzauslagerung in benachbarte Länder und der Branchen- und Wirtschaftsstandort Deutschland wäre mehr denn je gefährdet.
Bedrohung für die bewährte Tarifpartnerschaft mit den Gewerkschaften
Über die Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hinaus, sei die Forderung von Scholz auch eine massive Bedrohung für die bewährte Tarifpartnerschaft der Arbeitgeber mit den Gewerkschafen. Durch andauernde staatliche Eingriffe in die Lohnfindung sei diese akut bedroht. Wie Baumann herausstellte, „gestalten wir seit 2012 gemeinsam mit den Gewerkschaften die Tarifverträge. Dabei haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gemeinsam seit Jahren mit verantwortungsvollen Tarifabschlüssen bewiesen, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden. Dies muss so bleiben!“ Baumann merkte im Interview mit Welt zudem an, dass die allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze für die Zeitarbeit derzeit signifikant über dem gesetzlichen Mindestlohn liege. Sollte der Mindestlohn nun tatsächlich auf 15 Euro steigen, wäre diese Differenz zugunsten der Zeitarbeitskräfte jedoch nicht mehr zu halten.