Nach wie vor ist der zunehmende Fachkräftemangel eins der größten Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Das hat dazu geführt, dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) aktuell 770.000 offene Stellen verzeichnete. Dabei sind die Potenziale längst nicht ausgeschöpft: Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gibt es rund 3,1 Millionen Schwerbehinderte im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren.
Erstmaliges Angebot
Inklusion ist allerdings eher die Ausnahme: Im Oktober 2023 waren rund 165.700 Menschen mit Behinderungen arbeitslos gemeldet. Damit könnte dem Mangel spürbar begegnet werden, und deshalb bietet der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) am Donnerstag, 18. Januar, von 10 bis 17 Uhr erstmalig ein Präsenzseminar zum Thema „Zeitarbeit und Inklusion: Besondere Zielgruppen und Förderung“ in Münster an. Das Seminar wirbt darum, verstärkt sogenannte ‚besondere Zielgruppen‘ des Arbeitsmarktes, etwa auch Menschen mit Behinderung bei der aktiv gestalteten Rekrutierung für die Zeitarbeit zu berücksichtigen.
Bessere Qualifizierung
Dabei geht´s unter anderem um folgende Fragen: „Wie und wo lassen sie sich gewinnen, wie ist deren Ansprache, welche Vor- und Nachteile sind mit ihrer Beschäftigung verbunden, wie funktioniert deren Förderung?“ Die Teilnahme insbesondere für Personaldisponenten lohnt sich, denn laut BA-Statistik von 2022 sind Menschen mit Behinderung im Durchschnitt besser qualifiziert als andere. Demnach, so das IW, hatten 54 Prozent der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Bei den Arbeitslosen ohne Behinderung waren es übrigens nur 43 Prozent. Das Seminar wird von Dr. Klaus Enders geleitet. In dem ganztägigen Seminar werden anhand zahlreicher Praxisbeispiele folgende Inhalte vermittelt:
Welche ‚besondere Zielgruppen‘ des Arbeitsmarktes gibt es?Was sind deren Merkmale?Worin besteht ihre Bedeutung für Zeitarbeit?Wie und in welchem Umfang werden sie gefördert?Wie ist deren zielgruppengerechte Rekrutierung zu gestalten?
Anmeldungen sind ab sofort möglich unter: